Die erste Erwähnung erfolgte im Jahr 1833 in der Chronik der Pfarrstelle Kehlen:
„Am 11. November 1833 war der feierliche Einzug aus dem alten in das neue Schulhaus in Kehlen. Nach vollendetem Gottesdienst an diesem Tage versammelte sich der Pfarrverweser mit dem ganzen Gemeinderathe und sämtlichen Kindern der Werktagsschule in dem alten Schulgebäude. Von da zogen die Kinder paarweise – voran die türkische Musik – und unter starkem Schießen aus Pöllern vor das neue Schulhaus.“
Im Gemeinderatsprotokoll von 1840 sowie in der Pfarrchronik des gleichen Jahres wurde die Musikkapelle ein zweites Mal erwähnt.
Ein Statutenentwurf der Musikgesellschaft Kehlen vom 1. Januar 1846 mit dem „Betreff des gesellschaftlichen Zusammenhaltens unseres Musikvereins Kehlen“ wurde vom Vorstand Joseph Büchelmayer und weiteren 12 Mitgliedern unterzeichnet. Ab dieser Zeit wurde ein eigenes Protokollbuch geführt, welches Rechnungsabschlüsse und Berichte von Versammlungen enthielt. Ebenso ist daraus zu lesen, dass die Mitglieder eine Einstandsgebühr zu bezahlen und monatliche Einlagen zu erbringen hatten.
Eine Beteiligung der Kapelle an weltlichen, vor allem Tanzveranstaltungen und kirchlichen Feiern war bald so selbstverständlich, dass nicht jeder Anlass zu Protokoll gebracht wurde. Immer wieder wurden nur einzelne besondere Anlässe hervorgehoben.
Während der Jahre des Ersten Weltkriegs musste das Musizieren stark zurückstehen. Viele Musikanten rückten ins Feld. Aber schon 1919 war in der Pfarrchronik von einer festlichen Begrüßung der heimkehrenden Soldaten mit Musik berichtet.
Am 17. Februar 1924 versammelten sich die Musikgesellschaft und eine Vielzahl von hiesigen Bürgern zwecks Gründung eines Vereines zur Pflege von kirchlicher und weltlicher Musik. Die Musikkapelle Kehlen wurde offiziell gegründet.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 wirkte die Kapelle weiterhin bei den verschiedensten Anlässen mit, nach 1933 auch immer mehr bei politischen Veranstaltungen.
Während des Zweiten Weltkrieges verstummten die Instrumente zwar nicht gänzlich, aber die Protokoll bzw. Vereinsbücher wurden nur bis März 1942 weitergeführt.
Der erste Eintrag ins Vereinsbuch nach dem Zweiten Weltkrieg war das Protokoll über die (Neu-)Gründungsversammlung des Musikvereins Kehlen vom 6. April 1947.
Im Jahr 1951 bestand die Kapelle aus 24 aktiven Musikanten, die bei 53 Anlässen spielten und dazu noch 57 Proben abhielten.
Zur Tradition wurde das Herbstkonzert. 1960 fand es dann zum ersten Mal in der neu erbauten Festhalle statt.
Am 06.06.1968 wurde beim Amtsgericht Tettnang die Eintragung des Musikvereins Kehlen e.V. beurkundet.
1969 war es dann endlich soweit! Ein langgehegter Wunsch ging in Erfüllung, die erste Jugendkapelle wurde gegründet.
Aber nicht nur Musikkapelle und Jugendkapelle waren mittlerweile weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt, auch die Tanzkapelle von Kehlen, bestehend aus Mitgliedern der Musikkapelle, erwarb sich nicht nur im Inland höchstes Ansehen. Weil Tanzmusik in Kehlen wohl schon immer Tradition hat, war es nicht zu verdenken, dass ein weiterer temperamentvoller Klangkörper geschaffen wurde, die Big Band Kehlen.
Die Musikkapelle war im Jahr 1980 schon 39 und die Jugendkapelle 30 „Mann“ stark.
Als Novum in der Vereinsgeschichte spielten bei den Herbstkonzerten 1979 und 1980 drei Kehlener Kapellen:
1. Jugendmusik
2. Jugendkapelle
3. Musikkapelle
Alle unter der Leitung von Xaver Benz.
1986 führte der Jahresausflug nach Rom, der seinen Höhepunkt in der Privataudienz bei Papst Johannes Paul II fand.
Im Oktober 1991 wurde in Meckenbeuren die Musikschule gegründet. Unterricht für die verschiedensten Instrumente wird nun zentral für die Nachwuchsmusikanten der drei Musikkapellen der Gemeinde dort stattfinden. Auf Wunsch der Jungmusikanten sowie in weiser Voraussicht der Jugenddirigenten, Jugendleiter und Vorstandschaften der Musikvereine Brochenzell, Meckenbeuren und Kehlen wurde zusammen mit der Musikschule ein gemeinsames Jugendblasorchester und eine Jugendmusik aller drei Musikvereine gegründet, welche beide im März 1999 ihre ersten Auftritte hatten.